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Channel: Musik – cult:online – Kritik
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Rausgefeilt

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Sie dürfen sich mittlerweile alles erlauben. Alt-J faszinierten mit ihrem Debut und zeigten sich offen für Neues auf ihrem zweiten Album: Am 17.02.2015 kommen sie in den Münchner Zenith

Alt-J hüllen sich schon mit dem Bandnamen in etwas Mysteriöses. Ist es eine Abkürzung? Ist es ein Geheimcode? Dass sich dahinter ein Tastatur-Kürzel für Apple Computer verbirgt, ist dann fast schon langweilig. Ganz im Gegensatz zum musikalischen Output der drei jungen Männer aus Leeds. Der ist verspielt, verschachtelt, verschroben. Der Hang zum Außergewöhnlichen – immer mit perfektem Harmoniegedanken verschränkt.

Die beiden Alben strotzen vor Komplexität, gleiten aber leichtfüßig durch die Gehörgänge. Riffs werden nicht überstrapaziert und die Soundteppiche im richtigen Moment wieder eingerollt. An jeder Ecke lauert eine neue Überraschung. Mit fast schon analytischer Exaktheit wird jeder Beat, jedes Wort, jeder Saitenschlag durchgeführt. Sounds und Geräusche werden fein ausbalanciert und zu einem stimmigen Ganzen zusammengefügt. Zwischen dicken Bässen und großer Soundkulisse schiebt sich dann noch ein fragiler Gesang.

Ein Gegensatz, der passt. Alt-J bringen Abwechslung in die immer eintöniger werdende Elektro-Musik-Landschaft und bieten den Hörern Songs zum Schwelgen, Abschweifen und Abgehen. Sie sind Klangkünstler, Beatbastler und Soundcharmeure.

Sebastian Lauterbach

Alt-J, 17.02.2015, Zenith.
Tickets an den bekannten Vorverkaufsstellen
und im Internet unter www.eventim.de

Die Kritik Rausgefeilt erschien zuerst auf cult: Kulturzeitung der bayerischen Theaterakademie cult:online - Kritik.


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